15. Festival des Deutschen Liedes in Tarnau

wochenblatt.pl 3 godzin temu
Zdjęcie: Auch die wechselnden Jahreszeiten waren Thema der gesungenen Lieder. Foto: Manuela Leibig


Junge Talente im Rampenlicht

Am Freitag, dem 17. Oktober, erfüllten Leidenschaft und die deutsche Sprache das Gemeindekulturzentrum in Tarnau. Beim 15. Jubiläumsfestival des Deutschen Liedes, das vom Verein Pro Liberis Silesiae organisiert wurde, präsentierten Kinder und Jugendliche aus Kindergärten und Grundschulen der Gemeinde Tarnau ihre Gesangstalente und bewiesen, dass Deutsch wunderschön und fröhlich klingen kann. Das diesjährige Motto „Zeit“ inspirierte die Teilnehmer zu vielen kreativen Interpretationen.

Die Vorbereitung auf das Lampenfieber: Engagement von Eltern und Kindern

Hinter jedem strahlenden Auftritt steckt oft intensive Vorbereitung und viel familiäre Unterstützung:
„Wir haben zu Hause viel geübt, damit sie textsicher wird“, sagt Timo Kriewen, dessen fünfjährige Tochter Mara am Festival teilnahm. Den Auftritt auf der Bühne des Gemeindekulturzentrums beim Festival selbst hat er sich mit seiner Ehefrau angesehen.
„Nach ihrem Auftritt ergriff sie noch einmal das Mikrofon, als während des Bühnenumbaus die Kinder im Publikum gesungen haben. Mara scheint wohl Gefallen daran gefunden zu haben“, so Papa Timo.

Zuerst traten die Kindergartenkinder auf.
Foto: Manuela Leibig

Emilia Wójcik aus Stubendorf, Mutter des sechsjährigen Florian, beschrieb die Vorbereitungszeit im Kindergarten und zu Hause als „sehr intensiv“. Es wurde nicht nur an den deutschen Texten gearbeitet, sondern auch am melodischen und rhythmischen Gesang gefeilt. Sie lobte die „großartige Arbeit“ der Erzieherinnen.
„Allgemein hat Florian den Text verstanden, doch er fragte noch genauer, was dies oder jenes bedeutet, damit er wirklich versteht, was er da singt.“

Emilia Wójcik sieht in solchen Veranstaltungen eine wichtige Chance für Kinder, sich frühzeitig an Auftritte vor Publikum zu gewöhnen:
„Wenn man erst als Student oder als Erwachsener vor Publikum sprechen soll, dann ist das eine schwierige Angelegenheit. Dank dieser Wettbewerbe lernen die Kinder schon von klein auf, mit der Situation und dem Stress umzugehen“, so die Bewohnerin von Stubendorf.

„Zeit“ als Motto: Das Festival als Bühne für junge Talente

Dr. Margarethe Wysdak, Vorsitzende des Vereins Pro Liberis Silesiae, erläuterte die thematische Wahl:
„Es ist das 15. Mal – also ein Jubiläum an Zeit, das passt genau dazu. Das Motto ‚Zeit‘ bietet vielfältige Interpretationsmöglichkeiten, da Kinder das Vergehen der Zeit anders wahrnehmen als Erwachsene. Die Moderatorin unseres Festivals sagte gerade, dass wir Erwachsenen zu sagen pflegen, dass wir alt werden, die Kinder aber sagen: Wir wachsen.

Die Wahrnehmung der Zeit ist heute sehr wichtig – es gibt so viele Texte über Zeit und Wochentage, Monate, Jahreszeiten. Deswegen dieses Thema“, sagt Margarethe Wysdak und fügt hinzu:
„Wir sind sehr froh, weil sich in diesem Jahr sehr viele Kinder gemeldet haben. Sie wollen als Schauspieler auf der Bühne auftreten. Es gibt viele Solisten, Duette und Gruppen, die auftreten. Wir mussten sogar Preise dazukaufen, weil sich so viele Kinder gemeldet haben“, freut sich Dr. Margarethe Wysdak.

Im Publikum: Eltern, Großeltern und Lehrer.
Foto: Manuela Leibig

Beim Festival traten die Kinder in Altersgruppen auf: zuerst die Kindergärten, dann die Klassen 1 bis 3 und schließlich die Klassen 4 bis 8.

„Es freut mich sehr, dass eine solche Veranstaltung bei uns in der Gemeinde für alle Kindergärten und Schulen stattfindet und dass der Verein Pro Liberis Silesiae seit 15 Jahren dieses Deutsche Liederfestival organisiert. Das zeigt auch, dass die Sprache für die Kindergärten, Schulen, Kinder und die ganze Gemeinde wichtig ist“, sagt Dr. Rudolf Urban, Bürgermeister der Gemeinde Tarnau.

Leidenschaft für Musik und Sprache

Alicja Jajak unterrichtet Deutsch an der Grundschule in Nakel und ist jedes Jahr mit ihren Schülern bei dem Wettbewerb dabei:
„Jedes Mal finde ich Kinder, die das gerne machen, die sich gerne vorbereiten, die hier gern auftreten und Spaß an der Sache haben. Die Lieder suchen wir immer gemeinsam aus. Es müssen Texte und Melodien sein, die den Kindern gefallen, in denen sie sich wohlfühlen – und das ist immer eine gemeinsame Entscheidung“, sagt die engagierte Deutschlehrerin.

Deutsche Lieder über die Wahrnehmung der Zeit erklangen im Gemeindekulturzentrum in Tarnau.
Foto: Manuela Leibig

Die Teilnehmerinnen des Festivals Agata Brzytwa (12 Jahre) und Julia Klama (14 Jahre) von der Schule in Nakel bestätigten diesen Ansatz:
„Es ist nicht das erste Mal, dass wir hier sind. Unsere Lehrerin hilft uns bei der Auswahl der Lieder, und dann entscheiden wir gemeinsam, welches das beste ist. Dieses Jahr singen wir über die Zeit und wie schnell sie vergeht. In einer Gruppe aufzutreten macht viel Spaß, ist aber auch ein bisschen stressig. Aber nach ein paar Malen auf der Bühne wird der Stress weniger – man muss tief durchatmen!“, sagen die Schülerinnen.

Die Sechstklässlerinnen Zosia Słaboń und Hania Kulkowska:
„Wir sprechen nur ein bisschen Deutsch, aber wir lieben es zu singen – egal in welcher Sprache! Wir lernen die Texte auswendig und wiederholen sie mit der Lehrerin. Sie hilft uns immer, wenn wir etwas nicht verstehen, denn es ist natürlich besser zu verstehen, was wir singen. Dieses Mal ist es ein Lied über Berge und Freiheit“, sagen die Teilnehmerinnen des Festivals von der Grundschule in Nakel.

Jeder ist ein Gewinner: Die Philosophie des Festivals

„Bei uns gibt es keine Gewinner und keine Verlierer. Jedes Kind bekommt einen Preis, und das ist ganz wichtig. Sie sollen auftreten und ihre Talente zeigen. Jedes Kind ist anders – einige sind mutig und haben keine Probleme aufzutreten, für andere ist es schon eine Herausforderung, überhaupt auf die Bühne zu kommen. Daher wollen wir jede Probe prämieren und sagen: Du bist als Mensch, als Kind wichtig, weil du dich getraut hast, auf die Bühne zu kommen“, erklärt Dr. Margarethe Wysdak die didaktische Idee des Festivals.

Deutsche Lieder über die Wahrnehmung der Zeit erklangen im Gemeindekulturzentrum in Tarnau.
Foto: Manuela Leibig

Ausblick auf weitere deutschsprachige Kulturereignisse

Das Festival des Deutschen Liedes war nur ein Höhepunkt im Kalender des Vereins Pro Liberis Silesiae. Schon bald steht das nächste deutschsprachige Event an: Am 28. November werden im Gemeindekulturzentrum in Tarnau die deutschsprachigen Theaterkonfrontationen stattfinden, die sich ganz den Märchen der Gebrüder Grimm widmen.

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