Język niemiecki w liceum – niewykorzystana szansa

wochenblatt.pl 2 dni temu
Zdjęcie: Die Deutsch AG bringt den Schülern Grundlagen bei Foto: Deutsch AG


Deutsch als Minderheitensprache an weiterführenden Schulen: Recht ohne Praxis?

Schülerinnen und Schüler können den Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache auch an weiterführenden Schulen wie Lyzeen fortsetzen. Dies wird durch die Verordnung von 2017 ermöglicht, die auch den Unterricht der Minderheitensprache an Grundschulen regelt. In der Praxis nutzen jedoch nur wenige diese Möglichkeit, und viele wissen nicht einmal, dass sie existiert. Wie kann man das ändern? Wir haben Lehrkräfte, Eltern und Lehrkräfte, die selbst Eltern sind, dazu befragt.

Aneta Knura-Zawada, Deutschlehrerin am I. Lyzeum in Cosel, Vorstandsmitglied der SKGD in Oppeln:

„Leider wird an unserer Schule kein Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache angeboten. Wir haben versucht, ihn kurz nach Inkrafttreten der Verordnung im Jahr 2017 einzuführen, aber es gab zu wenig Interessierte. Natürlich informieren wir bei der Aufnahme in unsere Schule immer darüber, aber es kommt keine Reaktion. Warum? Ich denke, vor allem in weiterführenden Schulen verdrängt Englisch das Deutsche, und das ist kein Phänomen nur unserer Region – das gilt für das ganze Land. Außerdem können Schülerinnen und Schüler, die zusätzlich Deutsch lernen möchten, sich bei uns auf die DSD-Prüfungen Stufe 1 und 2 vorbereiten, denn unsere Schule ist Prüfungszentrum – ich selbst bin Prüferin.
Was könnte man tun, um die Jugendlichen zum Lernen von Deutsch als Minderheitensprache zu motivieren? Ich denke, vor allem ist eine bessere Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern notwendig. Die Lehrkräfte sollten die Eltern schon in der Grundschule – etwa bei Elternabenden – über diese Möglichkeit informieren, und auch bei der Rekrutierung an weiterführenden Schulen sollte darauf hingewiesen werden. Vielleicht wäre auch eine gezielte Informationskampagne für Grundschulabsolventen hilfreich. Mein Sohn ist derzeit in der sechsten Klasse und ich werde ihn auf jeden Fall dazu ermutigen, diesen Weg zu gehen.“

Die Deutsch AG bringt den Schülern Grundlagen bei
Foto: Deutsch AG

Ewelina Kowaś, Direktorin des Schulverbandes Nr. 1 der schlesischen Aufständischen in Kandrzin-Cosel, Germanistin:

„Ich kenne die rechtliche Lage und weiß, dass es die Möglichkeit gibt, Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache auch in der weiterführenden Schule zu organisieren. Im Fall unseres Technikums wäre das allerdings schwierig, weil die Schülerinnen und Schüler bereits einen sehr überladenen Stundenplan mit vielen technischen Fächern haben. Diese Unterrichtsstunden müssten also nach dem regulären Unterricht stattfinden. Wir informieren natürlich bei der Aufnahme darüber, aber bisher gab es kein Interesse.“

Elżbieta Wydra: „Am wichtigsten ist, wie man Deutsch unterrichtet. Das ist Zusatzunterricht – die Schülerinnen und Schüler sollen nicht die deutsche Nationalhymne auswendig lernen. Wenn wir das verlangen, schneiden wir uns als Lehrkräfte selbst die Flügel ab. Denn was bringt es, wenn jemand das Verb sein konjugieren kann? Wir sollen mit ihnen spielen, sie sollen Spaß haben – so gewinnen sie das Deutsche für sich.“

Aneta Buczek, Mutter einer Lyzealistin, Vorsitzende des DFK Ellguth Turawa:

„Ich finde, Sprachen sind Fenster zur Welt, und in unserer Region ist die Kenntnis der deutschen Sprache besonders wichtig. Natürlich lässt der Einfluss der Eltern auf die Kinder mit zunehmendem Alter nach – man muss sie also mit Argumenten überzeugen. Meine Tochter Małgosia hat sich auf meine Anregung hin für zusätzlichen Deutschunterricht entschieden, im Rahmen dessen sie sich auf die DSD-Prüfung vorbereitet. Ich weiß, dass es an ihrer Schule, dem Lyzeum Nr. 2 in Oppeln, noch weitere Schülerinnen und Schüler wie sie gibt.
Was den Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache an weiterführenden Schulen betrifft: Zuerst müsste man alle Deutschlehrkräfte über diese Möglichkeit informieren, vielleicht sogar Treffen auf Gemeindeebene organisieren, um das Thema bekannt zu machen. Auch im regulären Schulunterricht sollte man diese Informationen verbreiten. Und man sollte direkt die Jugendlichen erreichen – schließlich haben sie in vielen Fragen bereits ihre eigene Meinung. Man muss auch sie überzeugen können.“

Die Deutsch AG vermittelt Wissen spielerisch
Foto: Alicja Jajak

Sebastian Gerstenberg, Vater einer Lyzealistin, Germanist:

„Für unsere Tochter Maja haben wir eine Initiative gestartet und einen Antrag auf Unterricht in Deutsch als nationaler Minderheitensprache im Lyzeum gestellt. Und der Unterricht wurde auch eingeführt. Leider wurden die Unterrichtsstunden ein Jahr später gekürzt. Für die Schule lohnte sich der Unterricht mit nur einer Stunde pro Woche nicht mehr. Zudem blockierte das die Möglichkeit, Deutsch als Fremdsprache im Abitur zu wählen – deshalb haben wir nach einem Jahr den Antrag zurückgezogen. Meine jüngere Tochter Zosia hat noch keine weiterführende Schule gewählt, aber ich werde mich dafür einsetzen, dass auch sie die Möglichkeit bekommt, Deutsch als Minderheitensprache zu lernen.“

Auch Karten und Brettspiele dürfen nicht fehlen
Foto: Alicja Jajak

Elżbieta Wydra, Deutschlehrerin am Allgemeinbildenden Schulzentrum STO in Kreuzburg:

„An unserem Lyzeum wird Deutsch als Minderheitensprache schon seit einigen Jahren unterrichtet. Die erste Gruppe entstand wohl 2021. Und seitdem läuft das durchgängig, auch wenn es meist nur einige Schülerinnen und Schüler sind. Ich informiere über diese Möglichkeit bei einem Treffen mit Eltern und Schülern Ende August, noch vor Schuljahresbeginn – zumindest bisher, da sich in diesem Jahr die Termine ändern. Ich habe immer vorbereitete Anträge dabei, damit alles zügig geht.
Man muss in der Lage sein, die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern zu erreichen. Ich erkläre ihnen, dass sie bei uns durch den zusätzlichen Unterricht als Minderheitensprache sogar drei Sprachen lernen können! Und am wichtigsten ist, wie man Deutsch unterrichtet. Das ist Zusatzunterricht – die Schülerinnen und Schüler sollen nicht die deutsche Nationalhymne auswendig lernen. Wenn wir das verlangen, schneiden wir uns als Lehrkräfte selbst die Flügel ab. Denn was bringt es, wenn jemand das Verb sein konjugieren kann? Wir sollen mit ihnen spielen, sie sollen Spaß haben – so gewinnen sie das Deutsche für sich. Bildung ist ein Gespräch mit dem Schüler.“

Zusammengestellt von: Anna Durecka
Mitarbeit: Manuela Leibig

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