Glatzer Mundart trifft polnische Übersetzung

wochenblatt.pl 1 godzina temu
Zdjęcie: Im Ballsaal des Schlosses in Mittelwalde fand eine besondere Buchvorstellung statt. Foto: DFK Glatz


Mittelwalde: Erstes Treffen von interessierten Polen und Deutschen zur Glatzer Mundart

Am 30. August 2025 fand im Ballsaal des Schlosses in Mittelwalde eine besondere Buchvorstellung statt. Dank der Deutschlehrerin Joanna Kraczkowska entstanden die ersten polnischen Übersetzungen von Gedichten aus unserer schlesischen Mundart. Das Interesse der heutigen Bewohner des Glatzer Landes an der Zeit vor 1945 und an der Lebensweise der Deutschen ist bemerkenswert.

Wiederbelebung des „Pauersch“

Dies war wohl auch der Anlass, unser „Pauersch“ nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Für mich kam es fast wie ein Wunder vor, denn aus Deutschland gab es bislang leider wenig Interesse und keinerlei Initiative in dieser Richtung.

Mit Unterstützung der Stadt Bad Altheide, der Gemeinde Międzylesie, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und des DFK Glatz entstand ein sehr schönes Buch mit Gedichten von Erhard Gertler, Hermann Günzel, Ernst Schenke, Franz Schönig und anderen, ergänzt durch die polnische Übersetzung zum besseren Verständnis.

In der Planungsphase besuchte uns der Herausgeber des Buches, Herr Franczuskowski, in Schwenz mit der Bitte um finanzielle Unterstützung für das Projekt. Solche Anfragen bringen uns, wie schon erwähnt, immer wieder in Verlegenheit. Natürlich ist eine Unterstützung wichtig, wie auch in diesem Fall, doch die finanziellen Mittel sind wie immer knapp. Dennoch hatte ich die Abnahme der fertigen Bücher in Höhe von 1500 PLN zugesagt.

Bei der Vorstellung des Buches sprach Horst Ulbrich auch über seine eigene Familiengeschichte. Seine Großeltern zogen 1953 nach Herford, und er selbst lernte als Kind das Glatzer Platt – eine Sprache, die bis heute lebendig geblieben ist: „Ja, trotz der langen Zeit ist die Sprache der Heimat immer noch lebendig.“

Nun versuche ich, die Bücher zum Preis von 20 € in unserer Geschäftsstelle in Glatz oder für 25 € inklusive Versand zu verkaufen.
Und wer hätte das gedacht – ein sehr schönes Buch ist entstanden. Die Vorstellung fand im neuen Ballsaal des Schlosses statt und zog viele interessierte Zuhörer an.

Glatzer Platt: Familiengeschichte und kulturelle Brücke

Zu einer Podiumsdiskussion und einem Vortrag in unserer Mundart wurde ich eingeladen, und die vorgetragenen Gedichte in unserem Dialekt erhielten viel Applaus. Auch die Geschichte meines Großvaters, der nur schlesisches Platt sprach, aber kein Hochdeutsch, trug zur Erheiterung bei. Meine Großeltern zogen 1953 zu uns nach Herford, und so habe ich mit fünf Jahren zwangsläufig unser Glatzer Platt gelernt. Ja, trotz der langen Zeit ist die Sprache der Heimat immer noch lebendig.

Dialog zwischen Völkern: Akzeptanz und Verständnis im Glatzer Land

Auch der Vorschlag des Vorsitzenden der örtlichen Reiseleiter, mehrere Deutsche, die die Muttersprache noch beherrschen, mit interessierten Polen in unserer Geschäftsstelle in Glatz zusammenzubringen, wurde positiv aufgenommen. Ein schönes Beispiel für gegenseitige Akzeptanz und das Interesse an der jeweils anderen Volksgruppe.

Die Buchvorstellung und Podiumsdiskussion in Glatzer Mundart stießen auf großes Interesse.
Foto: DFK Glatz

Auch Dr. Jan Pacholski von der Universität Breslau wird das Thema mit seinen Studenten behandeln. Interessant war zu hören, dass er den Begriff „Vertreibung der Deutschen“ verwendete – ein Ausdruck, der im Polnischen unüblich ist. Und der Bürgermeister von Bad Altheide fügte hinzu, dass viele Schlösser erst in polnischer Zeit so verwüstet wurden und deshalb in einem so schlechten Zustand sind. Ja, im gegenseitigen Verständnis der Völker hat sich in den letzten Jahren sehr viel bewegt.

Auch aus dem Publikum kamen Beiträge zu den heutigen Besitzverhältnissen und den Diskussionen, die es darüber mit den Betroffenen gegeben hat. Auch Karina Fuglinska war dabei und konnte die Probleme ihrer Mutter aus jener Zeit schildern.

Also schauen wir mit Zuversicht in die Zukunft – mit der Hoffnung, dass unsere Bemühungen unterstützt werden und wir weiterhin in unserer Heimat aktiv bleiben können.

Horst Ulbrich

Einzelheiten zum Buch:

Deutscher Freundschaftskreis
Deutsche sozial-kulturelle Gesellschaft Kreisverband Glatz e.V.
Niemieckie Towarzystwo Społeczno-Kulturalne w Kłodzku
57-300 Kłodzko, ul. Łukasińskiego 11

E-Mail: hulbrich75@gmail.com
Mobil: +49 152 376 856 49 oder +48 502 908 533

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